Wohnflächenberechnung im Überblick: So ermitteln Sie die korrekte Größe Ihrer Immobilie


Warum die korrekte Wohnflächenberechnung entscheidend ist

Die Wohnfläche gehört zu den wichtigsten Kennzahlen einer Immobilie. Sie beeinflusst nicht nur den Verkaufspreis maßgeblich, sondern kann bei falscher Berechnung auch zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen. Dennoch herrscht bei vielen Immobilienbesitzern Unsicherheit: Welche Flächen zählen dazu? Welche Regelungen gelten? Und wie wirken sich Fehler konkret aus?

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Welche gesetzlichen Grundlagen für die Wohnflächenberechnung gelten

  • Wie verschiedene Räume und Flächen angerechnet werden

  • Welche häufigen Fehler bei der Berechnung auftreten

  • Warum eine professionelle Wohnflächenermittlung beim Immobilienverkauf sinnvoll ist
Die rechtlichen Grundlagen der Wohnflächenberechnung

Die Wohnflächenverordnung (WoFlV)

Seit 2004 gilt in Deutschland die Wohnflächenverordnung (WoFlV) als maßgebliche Rechtsgrundlage für die Berechnung von Wohnflächen. Sie hat die zuvor geltende DIN 283 (später DIN 277) und die Zweite Berechnungsverordnung (II. BV) abgelöst. Die WoFlV definiert präzise, welche Flächen in welchem Umfang zur Wohnfläche zählen.

Die Wohnflächenverordnung ist besonders relevant für:

  • Mietwohnungen im sozialen Wohnungsbau

  • Wohnungen, die mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden

  • Alle Wohnungen, bei denen vertraglich die Anwendung der WoFlV vereinbart wurde

Bei privatem Wohnungseigentum und nicht geförderten Mietwohnungen kann grundsätzlich auch eine andere Berechnungsmethode vereinbart werden. In der Praxis hat sich jedoch die WoFlV als Standard etabliert.

Alternative Berechnungsgrundlagen

Neben der WoFlV existieren weitere Regelwerke, die teilweise noch angewendet werden:

  • II. Berechnungsverordnung (II. BV): Wurde vor allem im sozialen Wohnungsbau verwendet und ist in älteren Verträgen noch relevant

  • DIN 277: Befasst sich mit der Berechnung von Grundflächen und Rauminhalten im Hochbau, fokussiert jedoch mehr auf die Bruttogrundflache und weniger auf die Wohnfläche

  • Baukostenverordnung (BKV): Wird für die Ermittlung von Baukosten herangezogen
Grundprinzipien der Wohnflächenberechnung

Welche Räume zählen zur Wohnfläche?

Zur Wohnfläche zählen grundsätzlich alle Räume, die ausschließlich zu einer Wohnung gehören und zum Wohnen oder Schlafen geeignet sind. Dazu gehören:

  • Wohn- und Schlafzimmer

  • Küche und Esszimmer

  • Badezimmer und WC

  • Flure innerhalb der Wohnung

  • Abstellräume innerhalb der Wohnung

  • Einbauschränke und Wandschränke
Nicht zur Wohnfläche zählen in der Regel:
Keller- und Abstellräume außerhalb der Wohnung

  • Waschküchen und Trockenräume

  • Heizungsräume und Brennstofflagerräume

  • Garagen und Stellplätze

  • Gemeinschaftlich genutzte Räume in Mehrfamilienhäusern

Anrechnung von Sonderflächen

Bestimmte Flächen werden nur anteilig zur Wohnfläche gerechnet:

  • Balkone, Loggien, Dachgärten und Terrassen: In der Regel mit 25% ihrer Grundfläche, maximal 50% bei besonders hochwertiger Ausführung

  • Räume mit Dachschrägen: Flächen mit einer lichten Höhe von 1-2 Metern werden zu 50% angerechnet, unter 1 Meter gar nicht

  • Keller- und Souterrainräume: Wenn sie die Anforderungen an Wohnräume erfüllen (ausreichende Belichtung, Belüftung, Beheizbarkeit), werden sie voll angerechnet, andernfalls gar nicht

  • Schwimmbäder und Wintergärten: In der Regel zu 100%, wenn sie den Anforderungen an Wohnräume entsprechen
Die praktische Durchführung der Wohnflächenberechnung

Grundflächen ermitteln

Bei der Berechnung der Wohnfläche werden die Grundflächen der einzelnen Räume ermittelt. Hierbei gilt:

  • Gemessen wird grundsätzlich von Wand zu Wand (lichte Maße der Räume)

  • Die Grundfläche errechnet sich aus Länge × Breite des Raumes

  • Bei komplexen Grundrissen erfolgt eine Aufteilung in einfache geometrische Figuren

Besonderheiten bei der Messung

Bei der Vermessung sind einige Besonderheiten zu beachten:

  • Fenster- und Türnischen: Werden mitgerechnet, wenn sie bis zum Fußboden reichen und mindestens 13 cm tief sind

  • Säulen, Pfeiler und Schornsteine: Werden abgezogen, wenn ihre Grundfläche mehr als 0,1 m² beträgt

  • Treppen mit bis zu drei Steigungen: Werden voll angerechnet

  • Spindeltreppe oder Treppe mit mehr als drei Steigungen: Die Grundfläche der Treppe wird nur einmal angerechnet
Häufige Fehler bei der Wohnflächenberechnung
Die korrekte Berechnung der Wohnfläche ist komplex und fehleranfällig. Zu den häufigsten Fehlerquellen zählen:

  • Falsche Anrechnung von Balkonen und Terrassen

  • Fehlerhafte Berechnung bei Dachschrägen

  • Einbeziehung von nicht anrechenbaren Kellerräumen

  • Falsche Berücksichtigung von Treppen und Treppenräumen

  • Nichtbeachtung von Wandstärken bei der Berechnung

Verwendung veralteter Berechnungsgrundlagen
Diese Fehler können erhebliche finanzielle Konsequenzen haben. Bei Mietwohnungen kann eine zu hoch angegebene Wohnfläche zu Mietminderungsansprüchen führen, beim Immobilienverkauf zu Kaufpreisminderungen oder sogar zur Anfechtung des Kaufvertrags.
Wann ist eine professionelle Wohnflächenberechnung sinnvoll?
Eine professionelle Wohnflächenberechnung ist in folgenden Fällen besonders empfehlenswert:

  • Beim Verkauf oder Kauf einer Immobilie

  • Bei Vermietung einer Wohnung

  • Bei Streitigkeiten über die korrekte Wohnfläche

  • Bei Modernisierungen oder Umbauten, die die Wohnfläche verändern

  • Bei der Erstellung von Teilungserklärungen für Wohnungseigentum
Professionelle Immobilienexperten verfügen über das nötige Fachwissen und die Erfahrung, um die Wohnfläche korrekt zu ermitteln. Sie kennen die aktuellen rechtlichen Grundlagen und können auch komplexe Grundrisse präzise berechnen.
Die Bedeutung der korrekten Wohnflächenangabe beim Immobilienverkauf
Beim Verkauf einer Immobilie ist die korrekte Angabe der Wohnfläche von entscheidender Bedeutung. Eine falsche Wohnflächenangabe kann weitreichende Konsequenzen haben:

  • Rechtliche Risiken: Bei einer Abweichung von mehr als 10% kann der Käufer unter Umständen den Kaufvertrag anfechten oder eine Preisminderung verlangen.

  • Preisbildung: Da der Quadratmeterpreis eine zentrale Kennzahl bei der Immobilienbewertung ist, führt eine falsche Wohnfläche direkt zu einer falschen Preisermittlung.

  • Vertrauensverlust: Stellt sich nach dem Verkauf heraus, dass die angegebene Wohnfläche nicht korrekt war, kann dies zu einem erheblichen Vertrauensverlust führen.
Praxistipp: Dokumentation der Wohnflächenberechnung
Um bei Verkauf oder Vermietung auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie die Wohnflächenberechnung sorgfältig dokumentieren:

  • Erstellen Sie einen detaillierten Grundriss mit allen Maßen

  • Dokumentieren Sie die Berechnung jedes einzelnen Raumes

  • Notieren Sie, welche Berechnungsgrundlage Sie verwendet haben

  • Halten Sie fest, wie Sie Sonderflächen angerechnet haben

  • Bewahren Sie diese Unterlagen sorgfältig auf
Diese Dokumentation kann im Streitfall wertvolle Dienste leisten und zeigt, dass Sie mit der gebotenen Sorgfalt vorgegangen sind.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Wohnflächenberechnung

Zählt der Keller zur Wohnfläche?

Kellerräume zählen in der Regel nicht zur Wohnfläche. Eine Ausnahme bilden Kellerräume, die die Anforderungen an Wohnräume erfüllen, also ausreichend belichtet, belüftet und beheizbar sind. In diesem Fall können sie vollständig zur Wohnfläche gerechnet werden.

Wie werden Dachschrägen bei der Wohnflächenberechnung berücksichtigt?

Bei Dachschrägen gilt: Flächen mit einer lichten Höhe von mindestens 2 Metern werden voll angerechnet, Flächen zwischen 1 und 2 Metern zu 50%. Flächen mit einer lichten Höhe unter 1 Meter werden nicht zur Wohnfläche gerechnet.

Zählen Terrasse und Balkon zur Wohnfläche?

Balkone, Terrassen, Loggien und Dachgärten werden in der Regel mit 25% ihrer Grundfläche angerechnet. Bei besonders hochwertiger Ausführung kann der Anteil auf bis zu 50% erhöht werden. Eine Anrechnung zu 100% ist nach der Wohnflächenverordnung nicht möglich.

Was passiert, wenn die Wohnfläche falsch angegeben wurde?

Bei einer falschen Wohnflächenangabe können verschiedene Rechtsfolgen eintreten. Bei Mietwohnungen kann der Mieter eine Mietminderung verlangen, wenn die tatsächliche Wohnfläche mehr als 10% unter der angegebenen liegt. Beim Immobilienverkauf kann eine falsche Wohnflächenangabe zu Gewährleistungsansprüchen führen, wenn die Abweichung erheblich ist.

Welche Berechnungsmethode ist die richtige für meine Immobilie?

Für Wohnungen im sozialen Wohnungsbau und für geförderte Wohnungen ist die Wohnflächenverordnung (WoFlV) verbindlich. Bei privatem Wohnungseigentum und nicht geförderten Mietwohnungen kann grundsätzlich auch eine andere Berechnungsmethode vereinbart werden, allerdings hat sich die WoFlV in der Praxis als Standard etabliert..

Fazit: Präzision zahlt sich aus

Die korrekte Berechnung der Wohnfläche ist komplex, aber entscheidend für den Wert Ihrer Immobilie. Fehler können kostspielig sein und zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen. Eine professionelle Wohnflächenberechnung durch einen erfahrenen Immobilienexperten schafft Rechtssicherheit und verhindert unangenehme Überraschungen beim Verkauf oder der Vermietung.

Als Immobilienbesitzer in Freiburg und Umgebung sollten Sie bei Unsicherheiten bezüglich der korrekten Wohnflächenberechnung nicht zögern, fachkundige Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Eine präzise ermittelte Wohnfläche ist die Grundlage für eine faire Preisfindung und einen reibungslosen Verkaufsprozess.

Haben Sie Fragen zur Wohnflächenberechnung oder zum Immobilienverkauf? Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch. Wir unterstützen Sie gerne mit unserer Expertise und unserem Verständnis für Ihre besondere Situation.
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